Hammond Innes: Es begann in Tanger

Der Thriller dürfte jedem Hammond-Innes-Stammleser gefallen. Alle für diesen Autor typischen Elemente sind enthalten: Ferne Länder, Abenteuer und zwischenmenschliche Beziehungen in all ihren Facetten. Innes wird aber auch den neuen Leser durch seinen knappen, exakten Stil und seine genaue Kenntnis der beschriebenen Weltgegend sofort in seinen Bann ziehen. Was – oberflächlich betrachtet – wie der klassische „Machoroman“ erscheint, vermag durchaus jede thrillerbegeisterte Frau zu fesseln, wofür die Rezensentin bürgt!

Das vorliegende Taschenbuch spielt im Marokko der Mitte des 20. Jahrhunderts mit allen historischen Differenzen zwischen französischen Besatzern und berberischen bzw. arabischen Einheimischen. Vor diesem Hintergrund entspinnen sich zwar lediglich einige Wochen im Leben eines englischen Abenteurers und pragmatischen Missionars, doch ist die Handlung so gedrängt, dass der Leser die Zeit vergisst. Gleichzeitig bekommt er einen sehr fundierten Einblick in die Zeitgeschichte. Weglegen kann man „Es begann in Tanger“ erst, wenn man es ausgelesen hat.

Ein Buch, das Lust auf diesen Autor macht und auch im eigenen Bücherschrank nie fehl am Platze ist.