Habe ich denn allein gejubelt? – Eva Sternheim-Peters, Europa Verlag, 782 S.

„Habe ich denn allein gejubelt?“ ist der bewegende und zugleich schonungslos ehrliche Lebensbericht von Eva Sternheim-Peters, einer Frau, die als Jugendliche tief in den Nationalsozialismus hineingezogen wurde. Mit nur 15 Jahren Jungmädelführerin, schildert sie in eindrucksvollen Erinnerungen ihre Begeisterung, ihren Eifer – und den langen Weg der Auseinandersetzung mit dieser Vergangenheit. Sternheim-Peters beschreibt nicht nur die Faszination, die das NS-Regime auf junge Menschen ausübte, sondern auch die moralische und emotionale Aufarbeitung nach 1945. Sie spart nicht mit kritischen Selbstreflexionen und entzieht sich sowohl Rechtfertigung als auch Entschuldigung. Stattdessen versucht sie, als Zeitzeugin zu erklären, wie es geschehen konnte, dass ein ganzes Volk – und besonders die Jugend – von einer mörderischen Ideologie vereinnahmt wurde. Das Buch ist ein aufwühlendes Stück Zeitgeschichte, das die Mechanismen von Manipulation und Verführung durch totalitäre Systeme aufzeigt. Mit seiner ehrlichen Sprache und der großen inhaltlichen Tiefe ist es nicht nur ein historisches Dokument, sondern auch eine Mahnung an künftige Generationen.